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Ja-Umgebung

 

 

In allen Angeboten von Kind-Sein Berlin existiert eine Ja-Umgebung.

 

Vom Anfang des Lebens lernen Menschen, durch erkunden, ertasten, schmecken, fühlen, riechen, sehen, hören, ihre Umwelt kennen.

Das Kind entdeckt die Welt um sich herum.

Sein Forscherdrang ist unaufhörlich und uneingeschränkt.

 

 

 

Was heißt Ja-Umgebung?

In dem Raum, in dem sich wir uns, kleine und große Menschen, treffen ist alles so eingerichtet, dass die kleinen Menschen überall anfassen, alles be-greifen dürfen.

In der Freude und Neugier die Welt zu entdecken, entwickelt sich jedes Kind in seinem Tempo.

 

Durch die Offenheit wird der Forscherdrang erhalten und unterstützt. Alles, was durch ein "Verbot" gestoppt wird, unterbricht das Spiel und Lernen.

Das Kind wird in seiner Exploration und somit in seiner Selbsttätigkeit eingeschränkt.

 

Kleine Menschen müssen doch lernen ein Nein zu akzeptieren!?

Kleine Menschen verstehen ein "Nein" erst später. Ja, natürlich machen sie die Kopfbewegung nach, die wir Erwachsenen in Begleitung des "Nein" intensiv einsetzen.

Das alles wohnt in uns von Anfang an. Wir wollen so sein, wie unser Gegenüber. Wir ahmen alles nach. Und dennoch ist das noch lange entfernt von dem kognitiven Verstehen des "Neins".

 

Außerdem hat es noch weiterführende Folgen. Die wiederholten "Neins" sind auf Dauer anstrengend für beide Seiten. Sie führen beim Erwachsenen oft zu einem negativen Blickauf die Aktivitäten des Kindes.

Es kommt zu Widerstand, Kampf und Frustration. Statt zu Lust am Spiel und Entdecken, Freude am Miteinander.

 

Was heißt das für die Umgebung zu Hause?

Sobald Dein Kind anfängt sich auf seine ganz eigene Weise im Raum zu bewegen, ist es an der Zeit auf Spurensuche zu gehen.

Am besten geeignet ist, auf die Augenhöhe Deines Kindes zu gehen und so Deine Wohnung zu erkunden.

 

Überall, wo Du Gefahren entdeckst, sei es ein herunterhängendes Kabel, schwere Gegenstände, die heruntergezogen werden können, Tischdecken, Blumentöpfe, ein besonders kostbares Stück aus alten Zeiten, beseitige sie, schütze sie oder suche Dir einen anderen Platz.

Es gibt ganz bestimmt einen Ort, wo Kostbares sicher ist und Du zusammen mit Deinem Kind die Schönheit dessen entdecken und bewundern kannst.

 

Wahrscheinlich wird es nicht ausbleiben, dass Du Nein sagst.

Eine Faustregel – Maximal 5 Neins am Tag!!!

 

Es wird noch nicht verstanden, es nutzt sich ab, es wird zum Spiel und/oder zum Machtkampf.

 

 

Und es ist möglich – Kurzgeschichte

 

Nach einer FenKid-Stunde, in der wir im Austausch über die Ja-Umgebung waren berichtet eine Mutter in einer späteren Stunde.

 

„Wir haben unsere Wohnung in ein „Ja, du darfst“ umgewandelt. Wir achteten verstärkt auf unsere Neins am Tag. Nach und nach wurden sie weniger und unser Miteinander entspannte sich.

 

 

Auf einer großen Feier beobachteten wir ein Elternpaar mit ihrem Kind. Es war sehr aktiv. Ständig hörten wir die Elternstimmen, nein, macht das nicht, nicht daran, nicht in den Mund, nein, das macht man nicht ....

Diese kleine Familie hatte soviel Stress miteinander. Die Eltern wurden immer genervter.

 

Wir waren so glücklich. Ganz entspannt konnten wir mit unserer Tochter die Feier genießen.

Plötzlich kam ein Bekannter auf uns zu, er hatte uns wohl beobachtet, und fragte:

 

„Ihr sagt wohl nie nein? Und das geht?“

 

Ja, es geht und ist wundervoll – Probiert es aus!

 

foto 1©geburtshaus für natürliche Geburt, 2 + 3 ©pixabay